Rückblick: Abendexkursion nach Freiburg – Auf den Spuren der Stadtentwicklung im 19. Jahrhundert

Postkarte im Besitz von K. Hämmerle. Fotograf/Postkartenhersteller: Wilhelm Hoffman A.-G, Dresden
Am Dienstag, den 22. Juli 2025, lud der Heimat- und Verkehrsverein Kenzingen e.V. zu einer spannenden Abendexkursion nach Freiburg ein. Unter der fachkundigen Leitung von Dr. Heinrich Schwendemann begaben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf einen rund zweistündigen historischen Rundgang durch die Altstadt und die Wiehre.
Im Mittelpunkt stand die Entwicklung Freiburgs von der beschaulichen Bürgerstadt zur aufstrebenden „Pensionopolis“ in der Zeit von 1800 bis 1914. Um 1800 war Freiburg eine kleine Provinzstadt mit nur etwa 8.000 Einwohnern, eingebettet in mittelalterliche Strukturen und umgeben von den Überresten der Vaubanschen Festungsanlage. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs jedoch hatte sich Freiburg rasant entwickelt: Die Einwohnerzahl stieg auf über 90.000, das Stadtbild wurde durch zahlreiche Neubauten geprägt, und die Infrastruktur galt als eine der modernsten im Deutschen Reich.
Besonders die Ära des Oberbürgermeisters Dr. Otto Winterer (1888–1913) trug entscheidend zum Wandel bei. Repräsentative Gebäude wie Kirchen, Schulen, Universitätsbauten und das Theater verliehen der Stadt ein neues Gesicht. Gleichzeitig entwickelte sich Freiburg zu einem beliebten Ziel für wohlhabende Ruheständler, die sich vor allem in der Wiehre und in Herdern niederließen. Die dort entstandenen Pensionsvillen gaben der Stadt schließlich den Beinamen „Pensionopolis“.
Trotz der Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg prägen viele dieser Entwicklungen das Stadtbild bis heute – ein Thema, das bei der Führung anschaulich und mit vielen historischen Details vermittelt wurde.
Der Verein freute sich über die rege Teilnahme an der Exkursion und bedankt sich bei Herrn Dr. Schwendemann für die eindrucksvolle und lebendige Führung durch ein bedeutendes Kapitel der Freiburger Stadtgeschichte.